Hermann-Hesse-Bahn: Wie ein Bahnprojekt zum Milliardengrab für Steuerzahler wurde

Hermann-Hesse-Bahn: Wie ein Bahnprojekt zum Milliardengrab für Steuerzahler wurde

Landkreis Calw. In Deutschland wird Steuergeld nach wie vor nicht immer wirtschaftlich eingesetzt. Das zeigt das 53. „Schwarzbuch“ des Bundes der Steuerzahler (BdSt) mit...

In der 53. Ausgabe des „Schwarzbuchs“ des Bundes der Steuerzahler werden 100 Fälle mangelhafter Haushaltsführung in Deutschland aufgelistet. Darunter fällt auch das Projekt Hermann-Hesse-Bahn in Baden-Württemberg, bei dem die Kosten explodiert sind und sich die Verzögerungen häufen. Das Land steht wegen der Umsetzung des Bahnreaktivierungsvorhabens in der Kritik.

Ursprünglich waren für die Hermann-Hesse-Bahn im Jahr 2015 Kosten in Höhe von rund 49 Millionen Euro veranschlagt worden. Mittlerweile ist die Summe auf 207 Millionen Euro angestiegen. Während der Freistaat anfangs die Hälfte der Ausgaben tragen wollte, übernimmt er nun etwa 75 Prozent der Gesamtkosten.

Baden-Württemberg taucht im diesjährigen „Schwarzbuch“ insgesamt elfmal auf – das Projekt Hermann-Hesse-Bahn gilt dabei als besonders markantes Beispiel. Die finanziellen Belastungen für das Land sind massiv gestiegen, während die Fertigstellung Jahre hinter dem Zeitplan liegt. Die endgültigen Kosten und der Abschluss des Vorhabens hängen davon ab, wie die noch ausstehenden umwelt- und logistikbedingten Herausforderungen gelöst werden.